In dieser Woche werden viele Türen zugeschlagen und neue öffnen sich. Dies war nicht unbedingt so geplant. Die letzten Images meiner "Lieblingstüren" hier in Soest sind farbenprächtig angemalt. Die Eigentümer haben sich bewusst entschieden einen Kontrapunkt zu setzten, gegen all das Weiß, Grau und das dunkle Holz. Gerade zu alten Fachwerkhäusern finde ich diesen Schritt richtig und mutig, den das typische schwarz-weiße, sehr grafische Erscheinungsbild kann ein Spritzer Farbe gut gebrauchen.
Wie genau muss hier gearbeitet werden um diese kleinen, wie Bilderrahmen anmutenden, weißen Akzente zu setzen. Ich mag das dunkle Grün, das mich stark an England erinnert. Und habt Ihr das kleine gelbe Vögelchen bemerkt, das allein durch seine Farbe aus sich aufmerksam macht.
Diese Tür erinnert mich mit den blumigen Schnitzereien stark an eine der dunklen Türen, wirkt aber durch den Anstrich in einem ausgebleichten Taubenblau ganz anders. Diese Farbe gefällt mir sehr gut, da sie einen herrlich altmodischen Touch verströmt, der genau zu dem Haus passt. Seht Ihr, das die Straße leicht abschüssig ist und die Tür genau diesem Verlauf folgt? Es gibt auch keinen Henkel oder Türknauf mehr...
Die blaue Tür mit den Staubablagerungen gehört zu einer alten Molkerei, die gerade aufwendig saniert wird. Das Gebäude erstreckt sich über drei separate Eingänge in der Breite und hat noch ein charmantes Hinterhaus, das über einen überdachten Innenhof zu erreichen ist. Das Blau strahlt sehr und hat just heute einen goldenen Löwen als Türknauf erhalten. Leider hatte ich meine Kamera nicht dabei, aber ich baue auf Eure Vorstellungskraft!
Die letzte Tür meiner kleinen Serie habe ich schon im Winter entdeckt und sie wirkt durch Ihre dunkelrote Farbe und den weißen Gardinen sehr weihnachtlich auf mich. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man die Zahl 1836, das Erbauungsjahr des Hauses und die Initialen des Hausherrn unter gekreuzten Säbeln und einem Segelschiff. Sollte es sich hier um einen alten Kapitän handeln? Oder einen der Kaufleute, denn immerhin gehört Soest zu den Mitbegründern der Hanse, die in der damaligen Zeit regen Handel betrieben haben?
Schön ist die Tür alle Mal und ich mag diesen Briefschlitz aus Messing, durch den die Post hindurch fällt. Natürlich ist dies unpraktisch und im Alter sicherlich beschwerlich sich zu bücken, aber ich mag das Geräusch, wenn Post und Zeitung auf den Boden fallen.
So, das war es mit dieser Miniserie über die schönsten Türen in dieser kleinen Stadt.
Zwei Bilder, die ich die "vergessenen" Türen getauft habe, möchte ich Euch noch zeigen.
Warum ich diese Türen fotografiert habe? Ich mag Ihre Ausstrahlung. Sie sind einfach, zweckmäßig und robust. Dennoch sind die Beschläge handwerklich sehr hochwertig und heute in der Qualität kaum noch zu finden. Außerdem bin ich zu neugierig, was sich hinter Ihnen verbirgt. Sie trennen einen Durchgang zweischen zwei Häusern ab und in der Regel befinden sich dahinter die Zugänge zu erstaunlichen Gartenanlagen, die man hinter diesen engen, zugebauten Gassen oft nicht vermutet.
Ihr Lieben, für heute war es das. Ich mache mich jetzt auf die Suche nach neuen Inspirationen im Netz, denn ich möchte Euch noch so vieles zeigen hier.
Love, Ria
2 Kommentare:
Sehr cool!
Liebe Grüße,
Markus
Great photos!
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